Darmerkrankungen: Welche Krankheitsbilder gibt es?

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Erkrankungen des Darms können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die nicht nur die Verdauung betreffen. Sie reichen von Durchfall, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Mangelerscheinungen und sogar einem geschwächten Immunsystem. Häufig liegt der Grund für Darmerkrankungen in Entzündungen oder in einer genetischen Vorbelastung. In manchen Fällen lässt sich jedoch keine konkrete Ursache feststellen. Dennoch haben alle Darmerkrankungen eines gemeinsam: Sie beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Lesen Sie hier, wie Sie eine chronische Darmerkrankung erkennen können und was dagegen helfen kann.

Woran Sie eine Darmerkrankung erkennen

Darmerkrankung ist nicht gleich Darmerkrankung. Es kommt immer darauf an, wie die Beschwerden individuell empfangen werden, welche Ursachen vorliegen und wie ausgeprägt die Symptome sind.

Was die Diagnose sehr schwierig macht: Viele der typischen Symptome etwa für chronisch entzündliche Darmerkrankungen können auch immer wieder mal bei gesunden Menschen auftreten. Sie weisen dann also nicht auf eine Erkrankung hin. Studien zeigen, dass mehr als 60 Prozent der Menschen einmal in der Woche mindestens ein Symptom an sich bemerken, das durchaus auf eine chronische Darmerkrankung hindeuten könnte. In den meisten Fällen handelt es sich aber um falschen Alarm – der dennoch vom Arzt oder der Ärztin abgeklärt werden sollte. Denn gerade dann, wenn die Beschwerden längere Zeit anhalten oder besonders schmerzhaft sind, kann eben doch eine ernste Erkrankung dahinterstecken.

Fatal ist auch, dass es Darmerkrankungen gibt, die lange Zeit überhaupt nicht bemerkt werden. Sie entwickeln sich zunächst ohne Symptome und können im Verlauf dann umso heftiger ausfallen. Als Beispiel seien hier nur Dickdarmtumore erwähnt, die monatelang unbemerkt vor sich hinwachsen können.

Männer ab 50 Jahren und Frauen ab einem Alter von 55 Jahren sollten deshalb unbedingt eine Vorsorgeuntersuchung per Darmspiegelung vornehmen lassen.

Hier sind einige der Beschwerden, die einzeln oder in Kombination auftreten können und bei denen die Möglichkeit besteht, dass eine Darmerkrankung die Ursache sein könnte:

  • Ständige Blähungen (Flatulenzen), auch nach leichtem, sonst gut verträglichem Essen.
    Ständige Blähungen (Flatulenzen), auch nach leichtem, sonst gut verträglichem Essen.

  • Brechreiz nicht nur nach ungeliebten Lebensmitteln.
    Brechreiz nicht nur nach ungeliebten Lebensmitteln.

  • Bauchschmerzen, die entweder akut auftreten können oder bereits chronisch geworden sind.
    Bauchschmerzen, die entweder akut auftreten können oder bereits chronisch geworden sind.

  • Verstopfung (Obstipation), die mehrere Tage anhält oder oft wiederkehrt.
    Verstopfung (Obstipation), die mehrere Tage anhält oder oft wiederkehrt.

  • Mehrmals die Woche oder über einen längeren Zeitraum anhaltender, chronischer Durchfall (Diarrhö).
    Mehrmals die Woche oder über einen längeren Zeitraum anhaltender, chronischer Durchfall (Diarrhö).

  • Ein Blähbauch, der Schmerzen und/oder ein unangenehmes Druckgefühl verursacht (Meteorismus).
    Ein Blähbauch, der Schmerzen und/oder ein unangenehmes Druckgefühl verursacht (Meteorismus).

Wann werden Darmerkrankungen gefährlich?

Die oben erwähnten Symptome sind unangenehm und teils schmerzhaft – im Vergleich zu anderen Anzeichen für Darmerkrankungen jedoch harmlos. Denn es gibt durchaus auch gefährlichere Symptome, auf die man unbedingt achten sollte.

So ist zum Beispiel sofort ein Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, wenn Sie Blut im Stuhl bemerken. Denn Blutungen im Darm, die zu Blutbeimengungen im Stuhl führen können, sind nicht immer auf harmlose Hämorrhoiden zurückzuführen. Sie können sogar lebensbedrohlich sein.

Auch heftige Schmerzen im Bauchbereich, der sich dabei hart und angespannt anfühlt, sollten besser gleich abgeklärt werden. Ein hartes, schmerzendes und angespanntes Bauchgefühl kann auf eine schwerwiegende Erkrankung des Bauchraums (akutes Abdomen) hinweisen. Und das muss umgehend ärztlich behandelt werden. Bei diesem Symptom handelt es sich sogar um einen medizinischen Notfall, der auch von der Notaufnahme im Krankenhaus behandelt wird.

Treten Magen-Darm-Beschwerden zusammen mit hohem Fieber auf oder führen Durchfälle und Erbrechen zu einem starken Flüssigkeitsverlust, ist der Gang zum Arzt oder zur Ärztin ebenfalls zu empfehlen. Denn in letzter Konsequenz kann es dadurch sogar zu massiven Kreislaufproblemen kommen.

Wer 50 Jahre oder älter ist, sollte zudem seinem Stuhlgang etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. In diesem Alter ist jede längerfristige Veränderung des Stuhls verdächtig. Besser also, man klärt so etwas mit medizinischen Experten und Expertinnen ab, um zum Beispiel einen möglichen Tumor auszuschließen.

Sie sollten also Anzeichen ernstnehmen und frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Diese chronischen Darmerkrankungen gibt es

Sowohl der Dünndarm als auch der Dickdarm können unabhängig voneinander oder auch gleichzeitig von einer chronischen Darmerkrankung betroffen sein.

Oft handelt es sich dabei um durch Nahrungsmittel hervorgerufene chronische Krankheiten.

Dazu gehören beispielsweise

  •         Nahrungsmittelintoleranzen, bei denen die Beschwerden während des oder kurz nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftreten. Die Ursache ist oft eine gewisse Unverträglichkeit auf Lactose, Fructose, Histamin, Lectin, Sorbit, Weizen oder Salicylate.
  •         Nahrungsmittelallergien, die oft mit Durchfall und Bauchschmerzen einhergehen. Häufig sind auch allergische Reaktionen am ganzen Körper zu beobachten. Hautausschlag, Juckreiz oder Atemnot nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel sind die üblichen Symptome.
  •         Zöliakie ist eine Autoimmunreaktion gegen das Klebereiweiß Gluten. Dieses ist vor allem in vielen Getreidesorten enthalten. Die Reaktion darauf schädigt die Schleimhaut des Dünndarms. Langfristig kann es zu einer gestörten Nährstoffaufnahme kommen.
  •         Reizdarmsyndrom wird im Allgemeinen eine funktionelle Darmerkrankung genannt. Sie äußert sich in der Regel durch Bauchschmerzen und/oder Blähungen. Oft wird auch ein veränderter Stuhlgang beobachtet. Bei der Entstehung des Reizdarmsyndroms spielen das Immunsystem, die Darmbakterien sowie das Darmnervensystem und auch Stress eine Rolle.

Neben diesen Ursachen können auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen zu Beschwerden führen:

  •         Morbus Crohn gehört zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, die den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen. Dabei kann es auch zu Veränderungen der Haut, der Gelenken und der Augen kommen.
  •         Colitis ulcerosa, die auch ulzerative Kolitis genannt wird, äußert sich durch eine diffuse Entzündung des Darms. Betroffen ist dabei ausschließlich der Dickdarm.

Oft liegen auch Beschwerden vor, die eine andere Ursache als chronisch entzündliche Darmerkrankungen haben. Eine Blinddarmentzündung zum Beispiel oder die Divertikel-Krankheit sich durch Lücken in der Dickdarmwand Ausstülpungen der Darmschleimhaut durch die Muskelschicht (Divertikel) bilden.

Nach einer Behandlung mit Antibiotika kann zudem eine pseudomembranöse Kolitis die Folge sein. Dabei haben die Antibiotika die Darmflora geschädigt und die Besiedlung mit gesunden Darmbakterien verändert, wodurch es zu einer Entzündung kommen kann. 

Behandlung: Was können Ärzte tun?

Die schlechte Nachricht zuerst: Weder das Reizdarmsyndrom noch chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind heilbar.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Beschwerden mit der passenden Behandlung deutlich gelindert werden können. Die Lebensqualität der Betroffenen steigert sich dadurch enorm.

So können beispielsweise eine ganze Reihe von Medikamenten helfen, die Symptome in Schach zu halten:

  •         Arzneien, die schmerz- und krampflösend wirken
  •         Entzündungshemmende Medikamente wie beispielsweise Kortison

In einigen Fällen ist allerdings auch eine Operation erforderlich, um die chronische Darmerkrankung in den Griff zu bekommen. Ein Darmverschluss oder auch starke Blutungen des Darms gehören dazu – beides kann im Extremfall tödlich enden.

Handelt es sich um besonders ausgeprägte Erkrankungsfälle, kann auch die Entfernung des betroffenen Darmabschnitts als Möglichkeit in Betracht gezogen werden.

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