Keuchhusten bei Erwachsenen

Inhaltsverzeichnis

Keuchhusten ist bei Erwachsenen keine Seltenheit. Dabei bieten weder eine durchgestandene Erkrankung noch eine Impfung lebenslangen Schutz.

Während in Deutschland die Mehrheit im Kindesalter eine Impfung erhält, besitzen Erwachsene oftmals keinen ausreichenden Impfschutz. Das begünstigt eine Verbreitung der hochansteckenden Erkrankung. Zudem ist wenigen Betroffenen bewusst, dass Keuchhusten schwere Komplikationen mit sich bringen kann. Es folgt nicht selten ein langwieriger Heilungsprozess.

Keuchhusten bei Erwachsenen: Was ist das?

Keuchhusten ist hoch ansteckend. Weltweit handelt es sich um eine der häufigsten Infektionserkrankungen der Atemwege.

Die Giftstoffe übertragen sich über die Schleimhäute der Luftwege. Menschen ohne Impfschutz sind besonders gefährdet.

Im Jahr 2008 betrug das Durchschnittsalter von Patienten etwa 42 Jahre. Mittlerweile betreffen zwei Drittel der Keuchhustenfälle Personen, die älter als 19 Jahre sind.

Der Grund liegt in fehlenden Auffrischungsimpfungen. Inzwischen ist es Pflicht, dass sich Kinder einer Impfung unterziehen. Allerdings führt diese Impfung nicht zur lebenslangen Immunität.

Typische Keuchhusten- Symptome sind krampfartige Hustenanfälle sowie keuchende Atemgeräusche beim Luftholen. Keuchhusten betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene.

Sie kann sich allerdings auf unterschiedliche Arten äußern. Während sich Keuchhusten bei Kindern und Säuglingen bis zum lebensbedrohlichen Zustand entwickeln kann, verläuft die Erkrankung bei Erwachsenen häufig milder.

Dabei steht meist nicht der Husten im Vordergrund, sondern Halsschmerzen und Schnupfen.

Typische Anzeichen und Beschwerden

Die Erreger von Keuchhusten übertragen sich durch Niesen, Husten oder beim Sprechen. Die Übertragung erfolgt durch die Luft, wobei Menschen Bakterien einatmen.

 Fast jeder Kontakt zwischen Erkrankten und nicht geimpften Personen führt zu Ansteckung.

Keuchhusten verläuft typischerweise in drei Stadien:

  1. In den ersten zwei bis drei Wochen zeigen sich leichte Erkältungsbeschwerden. Das können neben Husten auch Schwächegefühle mit Schnupfen sein. Selten kommt es auch zu Fieberschüben.
  2. Danach beginnt die eigentliche Erkrankung. Typisch ist langwieriger, trockener Husten. Ebenso können krampfartige Hustenanfälle auftreten, die häufig mit keuchendem Einziehen der Luft enden. Die Hustenanfälle sind für Betroffene sehr quälend. Sie treten meistens nachts auf, wobei es zum Herauswürgen von zähem Schleim kommt. Auch Erbrechen ist möglich.
  3. Während der 6- bis 10-wöchigen Erholungsphase verläuft Pertussis durch langanhaltende Hustenattacke. Selten erfolgen jedoch die typischen Hustenanfälle. Noch nach Monaten können kalte Luft, körperliche Anstrengung oder Zigarettenrauch Reizhusten auslösen.

Gerade dieser untypische Verlauf macht es schwer, Keuchhusten bei Erwachsenen schnell zu diagnostizieren. Die Ansteckungsgefahr ist dementsprechend hoch, wenn sie von unerkannten Erkrankten ausgeht.

Wie bei zahlreichen Infektionskrankheiten dauert es eine gewisse Zeit, bis sich erste Keuchhusten-Symptome zeigen.

Die Inkubationszeit beträgt circa 7 bis 20 Tage. Betroffene sind allerdings ab dem Auftreten der ersten Symptome für weitere 5 bis 6 Wochen ansteckend.

In den ersten drei Wochen erkennen Erwachsenen häufig nicht die Anzeichen. Sie sind jedoch sehr unangenehm und äußern sich durch

  • Atemaussetzer
  • Gewichtsverlust
  • Erbrechen
  • Schlafstörungen
  • Rippenbrüche
  • Blaseninkontinenz
  • Mittelohr- und Lungenentzündung
  • Leistenbruch
  • Nabelbruch
  • Ohnmachtsanfälle.

Husten, der über einen längeren Zeitraum als zwei Wochen andauert und mit den genannten Symptomen einhergeht, kann auf Keuchhusten hinweisen.

Behandlungen mit Antibiotika verkürzen die Ansteckungsphase. Somit ist ein Patient fünf Tage nach Beginn einer Therapie nicht mehr ansteckend.

Ursachen, Verbreitung und Übertragungswege von Keuchhusten

Die Ursache von Keuchhusten bei Erwachsenen ist in erster Linie dem Bakterium Bordetella pertussus zuzuschreiben. Über Tröpfchen gelangen die Bakterien auf Schleimhäute anderer Personen.

Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung liegt bei rund 80 bis 90 Prozent.

Bei Erwachsenen kann Keuchhusten bestimmte Komplikationen wie Atemnot, gebrochene Rippen, Mastdarmvorfälle oder Hernien (Lücken in der Bauchwand) auslösen. Zu den bekanntesten Hernien gehört der Leistenbruch.

Hinweis: Personen, die bereits Keuchhusten hatten, können erneut erkranken. Eine Keuchhusten-Impfung bietet keinen kompletten Schutz.

Allerdings verläuft Pertussis bei geimpften Erwachsenen leichter. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher allen Altersgruppen Auffrischungen oder Erstimpfungen gegen Keuchhusten.

Die STIKO rät eine Keuchhusten-Impfung in der Schwangerschaft ab der 28. Schwangerschaftswoche.

 

Medikamentöse Therapie und Impfempfehlungen

Die Diagnose Keuchhusten ist oft schwierig, da die Erkrankung mit einem hartnäckigen Husten verwechselt wird.

Der Erreger lässt sich durch eine serologische Untersuchung diagnostizieren. Dabei lassen sich Antikörper und deutlich erhöhte Lymphozytenstadien feststellen. Hierbei handelt es sich um eindeutige Indizien, dass eine Keuchhusteninfektion vorliegt.

In diesem Rahmen machen Ärzte einen Abstrich von Nase- und Rachensekret mit anschließender Laboranalytik.

Da für diese Methode bereits geringe Mengen an Erbsubstanz ausreichen, kann die PCR den Erreger im Sekret frühzeitig erkennen.

 Eine Untersuchung sollte in einem erfahrenen Labor erfolgen. Bei unklaren Symptomen kann weitere Labordiagnostik Aufschluss ergeben.

Die beste Methode, Keuchhusten bei Erwachsenen vorzubeugen, besteht in der vollständigen Keuchhusten Impfung. In der Regel verabreichen Ärzte bereits im Säuglingsalter gemeinsam mit einer Diphterie- und Tetanusimpfung den wichtigen Impfschutz.

Diese Impfung ist in Kombination mit Polio-, Influenza- und Hepatitis-B-Impfung üblich. Auch einige Krankenhäuser bieten Impfungen an, insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder.

Die meisten Länder bieten Impfungen gegen Keuchhusten im Rahmen der Kinderimpfungen an. Erwachsene sollten sicherstellen, dass ihre Impfungen auf dem neuesten Stand sind und gegebenenfalls Auffrischungsimpfungen erhalten.

Die Impfung gegen Keuchhusten ist nicht nur wichtig, um das eigene Kind zu schützen, sondern auch, um die Ausbreitung der Krankheit in der Gemeinschaft zu reduzieren. Indem Sie Ihr Kind impfen lassen, tragen Sie dazu bei, andere, insbesondere Säuglinge, vor Keuchhusten zu schützen.

Die Restimpfung erfolgt in zwei bis drei Dosen über einen Zeitraum von zwei bis zwölf Monaten. Im Alter zwischen elf und 24 Monaten bekommen die Kinder ihre dritte bzw. vierte Dosis. Anschließend ist im Alter zwischen drei und sieben Jahren eine weitere Dosis möglich.

Ist es bereits zu einer Ansteckung gekommen, helfen Antibiotika weiter. Demnach lässt sich eine Ansteckung anderer Personen verhindern. Um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, muss die Behandlung im frühen Krankheitsstadium beginnen. Das bedeutet, dass die zwei Wochen vor Beginn der Hustenanfall-Phasen entscheidend sind.

Bei Erwachsenen verlaufen Keuchhusten Impfungen normalerweise ohne Komplikationen. Selten kommt es nach einer Keuchhusten Impfung zu starken Nebenwirkungen.

 Bei Säuglingen, die über keinen Impfschutz verfügen, sieht es etwas anders aus. Keuchhusteninfektionen können besonders schwer verlaufen.

Zu den Komplikationen zählen Lungenentzündung, Enzephalopathie (Hirnerkrankung) oder Anfälle. Schlimmstenfalls kann eine Infektion sogar lebensbedrohlich enden. Bei Erwachsenen sowie älteren Kindern kann es zu kurzzeitiger Atemnot, gebrochenen Rippen oder zu Mastdarmvorfällen kommen.

Ähnliche Keuchhusten Symptome äußern sich durch Bronchitis, Asthma, Pseudokrupp, zystische Fibrose oder durch weitere Auslöser. Dieses sind akute oder chronische Entzündungen von Lungengewebe (Pneumonie).

Selbst nach erfolgreicher Keuchhusten Behandlung dauert der Husten oft an. Geschädigte Flimmerhärchen in den Atemwegen benötigen Regeneration.

Quälender Hustenreiz, den Betroffene häufig nach einer Therapie beibehalten, lässt sich durch Inhalation mit Kochsalzlösungen, Spaziergängen an der frischen Luft und häufiges Trinken lindern.

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